CUP FINALE 2023 - Das weltberühmte dünne Haar
Sehr geehrte Sportfreunde*!
Sportunion Haidershofen vs SPG Felbermayr Wels ==> 7:8
Nur die weltberühmte "Haaresbreite" verhinderte, dass erstmals ein Verein aus Niederösterreich den oberösterreichischen Tischtennis Cup gewann.
Es war allerdings ein sehr dünnes Haar.
Als die Welser mit 1:0 in Führung gingen, nahm alles eigentlich den zu erwartenden Lauf. Jedoch als die kampflustigen Haidershofner nicht nur zum 1:1 ausgleichen, sondern auch jeweils in weiterer Folge den Rückstand zum 1:2 sowie auch bei 2:3 und 3:4 ausgleichen konnten, spürte jeder* in der top besuchten VS Vestenthal, dass eine Überraschung eventuell doch möglich sein könnte.
Als nach dem frenetisch bejubelten neuerlichen Ausgleich zum 5:5, Andy Weiss mit 3:0 gegen Mair erstmals die heimische Führung (6:5) herstellte, tobte gefühlt ganz Haidershofen. Mittendrin auch Bürgermeister Michael Strasser und andere Vertreter der Gemeinde.
Danach kam die große Stunde des Haidershofner Jungstars Sebastian Heneckl, musste er doch gegen die zuvor ungeschlagene Welser Nr1 Richard Györi ran. Die Menge nahm also an, Wels wird zum 6:6 ausgleichen, aber Sebastian spielte mit der Führung im Rücken locker drauf los, verlor zwar noch den 1.Satz, konnte dann jedoch völlig überraschend mit 2:1 Sätzen in Führung gehen, um zu guter letzt im 5. und entscheidenden Satz - mit schier außerirdischen Bällen - den Favoriten tatsächlich in die Knie zu zwingen.
7:5 Führung also für Haidershofen, die wenigsten saßen nun noch auf Ihren Plätzen, längst war Partymodus angesagt in Vestenthal, ein nervenaufreibender, unglaublich spannend langer Abend war auf seinem Höhepunkt angelangt - so meinte man zu diesem Zeitpunkt. Doch es kam noch viel spannender.
Als Joschi Karner 1:0 führte gegen Hubweber, wähnte sich fast jeder schon im CUP Himmel, ein 8:5 hätte das entscheidende Ergebnis gebracht, doch der Welser ließ nicht locker und drehte den Spieß zur 2:1 Führung um. Doch auch Joschi ließ nicht locker, kämpfte sich mit letzten Kräften nochmals in einen Entscheidungssatz, der jedoch denkbar knapp, denkbar unglücklich zugunsten der Welser ausging.
Neuer Spielstand also nur mehr 7:6 aus heimischer Sicht.
Der Welser Györi stellte gegen Harry Kampleitner klar auf 7:7, das wäre nun normalerweise das Endergebnis in der Tischtennis-Meisterschaft - das Maximum an 14 Spielen war gespielt.
Im Cup zählen jedoch andere Gesetze, es musste ein Entscheidungsdoppel gespielt werden. Ein Doppel, das an diesem Tag noch nicht zusammengespielt hatte, musste her.
3 Stunden tobte nun dieses Finale bereits hin und her, die heimischen Asse waren am Ende Ihrer Kräfte angelangt.
Sebastian Heneckl und Harry Kampleitner warfen sich noch einmal in die Schlacht am blauen Tisch. Und siehe da, sie holten sich den ersten Satz souverän! Die Stimmung in der Halle erinnerte mittlerweile mehr an ein Fußball Derby in Südamerika, als an ein - ja eher als bieder bekanntes - Tischtennis Publikum. Jede* gab wirklich alles, um das Team zum Sieg zu peitschen. Und wirklich, Basti und Harry holten sich auch den 2. Satz. Aus dem Siegerschampus sprangen die Korken schon fast von selbst heraus.
Aber.
Aber die Welser Mannschaft hatte deutlich etwas dagegen. Györi / Bräumel sicherten sich die Sätze 3 und 4 - so musste nun nach 3,5 Stunden Spielzeit ein allerletzter Entscheidungssatz her. Dieser gehörte leider Gottes am Ende Wels. Mit Ihrer geballten Routine kürten Sie sich am Ende zum CUP Sieger - dazu gratulieren wir herzlich.
Haidershofen 2 hat es geschafft, an einem einzigen Abend ungeahnte Werbung für den Tischtennissport zu machen, vielleicht flackert die Tischtennis-Flamme hinkünftig noch etwas heller in Haidershofen.
Sebastian Heneckl, Andreas Weiss, Josef Karner und Harald Kampleitner haben auf jeden Fall alles Menschenmögliche dafür getan.
Foto credit: Sandra Bramberger